Sch.: Als erstes ganz allgemein die Frage, wie war es denn in Südafrkia?

Josef: Sehr gut.

Sch.: War Südafrika so wie du es dir vorgestellt hast oder gab es Sachen, die dich sehr überrascht haben?

Josef: Es war größtenteils so wie ich es mir vorgestellt habe, vor allem mit meiner Gastfamilie. Ich hatte mit denen auch vorher schon Kontakt und weil ich mich schon vorher mit ihnen ausgetauscht habe, habe ich auch gewusst was auf mich zukommt. Aber die Schule hat mich schon überrascht, da ich erwartet habe auf eine englische Schule zu kommen. Wieder zu erwarten kam ich auf eine afrikanische Schule und deswegen fiel es mir anfangs auch schwer mich in die Sprache hineinzuarbeiten, es hat sich dann aber ganz gut ergeben.

Sch.: Und inwiefern hat sich das Schulsystem dort von dem hier in Deutschland unterschieden?

Josef: Die Schule war relativ ähnlich zu unserer. Der Sport allerdings war nicht wie hier in Vereinen, sondern gleich nach der Schule. Ich hatte jeden Tag um 14.00 Uhr Schule aus und danach immer direkt Sport. Dabei hatte ich die Auswahl zwischen Rugby und Hockey, ich habe mir beides angeschaut und mich letztendlich dazu entschieden Hockey zu spielen. Dort habe ich dann auch nette Leute kennengelernt.

Sch.: Hast du dann jetzt immer noch Kontakt zu deinen Freunden oder auch deiner Gastfamilie?

Josef: Zumindest mit meiner Gastfamilie habe ich noch sehr viel Kontakt. Ich schicke ihnen auch regelmäßig Bilder aus dem Urlaub oder wenn etwas Besonderes passiert. Und im Gegenzug bekomme ich natürlich auch von ihnen Bilder und Infos, wie es ihnen gerade geht. Zu meinen Freunden, habe ich natürlich nicht mehr zu allen intensiven Kontakt, aber mit so ein paar einzelnen schreib ich schon noch. Zum Beispiel, wie es ihnen geht oder wie es in der Schule läuft.

Sch.: Und hast du als du in Südafrika wart deine Familie und deine Freunde hier vermisst?

Josef: Es ging tatsächlich. Natürlich habe ich meine Familie manchmal vermisst, aber dadurch, dass ich mit meiner Gastfamilie gut zurechtkam, hielt es sich in Grenzen. Es war auch recht interessant neue Leute kennenzulernen und dort waren alle super nett zu mir.

Sch.: Weil wir vorhin schon die Unterschiede zwischen den Schulen hatten. Was gab es den generell für Unterschiede zwischen Deutschland und Afrika?

Josef: Einer der größten Unterschiede ist die Sicherheit. Man konnte beispielsweise nicht abends, wenn es bereits dunkel ist durch die Stadt laufen, weil die Kriminalität allgemein dort ein sehr großes Thema ist.

Sch.: Und wie ist es für dich jetzt wieder zurück in Deutschland zur Schule zu gehen?

Josef: Es läuft bis jetzt besser als erwartet. Ich bin sehr gut reingekommen. Habe jetzt auch gleich in der ersten Woche nach meiner Rückkehr etwas mit meinen Freunden unternommen und habe auch wieder mit Fußball angefangen. Dieses Schuljahr hat zwar gerade erst angefangen, bis jetzt läuft aber alles gut und ich habe nicht erwartet, dass ich so gut wieder reinkomme.

Sch.: Eine letzte Frage hätte ich noch, bevor das Interview auch schon endet. Was sind deine Tipps für Leute, die ebenfalls an einem Auslandsjahr teilnehmen wollen?

Josef: Das ist eine schwierige Frage, aber ich würde sagen, dass man einfach nicht zu viel erwarten sollte, sondern die ganze Situation auf sich einwirken lassen. Weil wenn man nicht viel erwartet, wird man auch nicht enttäuscht. Denn ich finde das Ganze ist auch sehr Situationsbedingt, wenn man Glück hat bekommt man eine Gastfamilie, die viel mit einem unternimmt. Oder man selber möchte auch nicht so viele Ausflüge machen, sondern lieber etwas mit Schulfreunden unternehmen und deswegen muss man auch sehr flexibel sein.

Sch.: Dann vielen Dank für das Interview

Josef: Gerne